1992
Entwicklung von Führungsstrukturen: bottom up oder top down? Aufarbeitung von Pendenzen im Bereich Rechnungswesen
Der Organisationsentwicklungsprozess im Zentrum Baden kommt voran: „... Verantwortung wird soweit als möglich nach unten delegiert und auf mehrere Personen verteilt.“ So lautet eine der wichtigsten Erkenntnisse. Damit „... sind auch die Aufgaben und Kompetenzen von Betriebsleiter, Betriebskommission und Geschäftsführendem Leiter bis hin zum Geschäftsführenden Ausschuss und zum Stiftungsrat zu überprüfen.“ Kein Wunder, regen sich auch im Schulheim Aarau die Mitarbeitenden: „Auf Antrag der Mitarbeitenden (!) hat der Stiftungsrat im Dezember beschlossen, auch in Aarau die Strukturen und Abläufe zu überprüfen. Ob die Organisationsentwicklung – mit dem gleichen Beraterteam durchgeführt – im Schulheim zu ähnlichen Ergebnissen führt wie in Baden, ist noch offen.“
Organisatorischer Handlungsbedarf tritt auch andernorts zu Tage: „Parallel dazu haben wir die seit einiger Zeit unbefriedigende Situation im Bereich Rechnungswesen analysiert. Das Resultat zeigte klar, dass auch in diesem Bereich ein Ausbau nicht mehr zu umgehen war. Im Berichtsjahr wurde die Stelle ausgeschrieben und eine qualifizierte Buchhalterin für die zukünftige Leitung des Finanz- und Rechnungswesens gewählt.“ Die neu eingestellte Margrit Wiprächtiger kann ihre Stelle allerdings erst am 1. April 1993 antreten. Sie wird der Stiftung aber bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2006 und darüber hinaus treu bleiben und während all diesen Jahren eine ebenso transparente wie kostenbewusste und sorgfältige Führung des Finanz- und Rechnungswesens sicherstellen. Seit kurzem steht auch die Sektion Sonderschulung und Heim des Erziehungsdepartementes unter einer neuen Leitung. Diese will ebenfalls „aufräumen“: Ein Schreiben vom 22. September 1992 bringt zum Ausdruck, dass zwischen dem Kanton und unserer Stiftung Abrechnungen bis zurück ins Jahr 1987 aufzuarbeiten sind und dass u.a. seit 1987 vergessen wurde, die notwendigen Abschreibungen auf den Neubau in Baden-Dättwil vorzunehmen. Unterzeichnet ist dieses Schreiben vom neuen Sektionschef Angelo De Moliner – heute Leiter Qualitätsentwicklung bei zeka.
Am 15. September findet mit allen „SchülerInnen und MitarbeiterInnen“ des Zentrums Baden sowie des Schulheimes Aarau ein gemeinsamer Sternmarsch an den Hallwilersee statt. Anlass dazu bietet das 25-jährige Jubiläum. Offenbar betrachtet man nicht die Beurkundung der Stiftungsurkunde im Jahr 1966 als „Geburtsstunde“, sondern die Eröffnung des Schulheimes in Aarau im Jahr 1967. Wollten wir diese Praxis wieder einführen, würde das glatt bedeuten, dass wir im Jahr 2017 nochmals ein 50-Jahr-Jubiläum feiern dürfen...
Ueli Speich, Stiftungsleiter