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1985

Die Institution als „Gebäude mit Zweischalenmauerwerk“, Pläne für eine Berufswahlschule und erste Kontakte mit elektronischen Hilfsmitteln

Im Jahresbericht 1985 vergleicht der Autor unsere Stiftung mit einem Gebäude mit einem Zweischalenmauerwerk. Als innere Mauer gilt der gesamte betriebliche Alltag. Die „äussere Mauer wird durch Gesetze, Dekrete und Verordnungen von Bund und Kanton gebildet. 1985 wurde diese Mauer teilweise neu gestaltet, es wurde an ihr gerüttelt und die Ausgestaltung verfeinert.“ Auf Bundesebene „ist dabei zu beobachten, dass tendenziell die minimalen Behinderungen je länger je mehr einen schweren Stand bezüglich der Art und Dauer der Massnahmen haben.“ Auch heute bedürfen Menschen mit (beinahe) unsichtbaren, aber stark beeinträchtigenden Behinderungen spezieller Aufmerksamkeit.

Auf kantonaler Ebene kann eine erste Fassung des „Dekretes über die Verteilung der Kosten von Sonderschulung und Heimaufenthalt“ verhindert werden. Anstelle einer „diskriminierenden klientenorientierten Finanzierung“ (jede Gemeinde zahlt voll für die von ihr zugewiesenen Sonderschülerinnen) tritt eine „solidarische Regelung“, bei welcher alle Gemeinden nur ein vergleichbar geringfügiges Schulgeld zu entrichten haben. Die Restkosten werden aus einem entsprechenden Restkostentopf finanziert, an welchen jede Gemeinde denselben Prokopfbeitrag einbezahlt. Dieser Mechanismus des Einbezugs der Gemeinden in die Finanzierung von Sonderschulen und Heimen hat sich bis zum heutigen Tag bewährt, auch wenn den Institutionen inzwischen nicht mehr „Restkosten“ vergütet werden, sondern mit Leistungspauschalen gearbeitet wird.

In Aarau laufen die Vorbereitungen für die Einführung eines Berufswahl- und Werkjahres und Baden stellt sich die IV-Berufsberatung den Eltern vor und führt regelmässige Sprechstunden ein. Das Badener Winterlager in Les Verrières spürt offenbar bereits den Klimawandel und wird zum Wasserlager: „Wir hätten Schirme und Boote besser gebrauchen können, als Schlitten und Skier ... und wir waren froh um Ausflüge ins Uhrenmuseum, oder zu Fuss nach Frankreich.“

In Aarau nimmt die Theatertradition an Fahrt auf: Für die Abschlussfeier verfasst Matthias Dieterle das Theater „Mio, mein Mio“ und zu Weihnachten kommt „die Geschichte vom Christophorus“ zur Aufführung. Die Eltern werden dabei in den grosszügigen Korridoren des Schulheims von einem „Sternkind“ begrüsst und wie „Schäflein“ in die Turnhalle zur Aufführung geleitet.

Ende Jahr lässt sich das Team des Aarauer Schulheims erstmals von der „Schweizerischen Stiftung elektronischer Hilfsmittel für Behinderte“ – kurz FST genannt – über die „Anwendung von Telethesen“ und die Fragestellung „Computer in der Behindertenschule, warum?“ informieren.   

Ueli Speich, Stiftungsleiter                                                

Jahresbericht


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