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1978

Eröffnung der Frühberatungs- und Frühförderungsstelle, Entwurf eines Organisationsreglementes, Projektwettbewerb Schulanlage Telli und grosse Züglete in Baden

„Im Sinne der Konzeption konnte nach den Herbstferien im Zentrum die pädagogische Frühberatungs- und Frühförderungsstelle eröffnet werden. Wir sind den kantonalen Behörden sehr dankbar, dieser Massnahme im Vorschulbereich die provisorische Zulassung erteilt zu haben, ...“ Cécile Brühwiler prägt als erste „Pädagogische Frühberaterin“ nicht nur die Heilpädagogische Früherziehung in unserer Stiftung, sondern gilt auch heute noch – mehr als zwanzig Jahre nach ihrem allzu frühen Tod im Jahr 1996 – schweizweit als Pionierin für Heilpädagogische Früherziehung. Der Jahresbericht 1978 hält dazu fest: „Wir erhoffen uns, durch diese pädagogische Früherfassung von Kleinkindern ab dem 1. Lebensjahr die spätere Aufnahme in den Kindergarten bzw. die Einschulung wesentlich zu erleichtern und erfolgreicher gestalten zu können.“

Viel Zeit wird in die Erarbeitung des Organisationsreglementes investiert. Die 4. Fassung vom November 1978 zeigt zwei verschiedene mögliche Organigrammdarstellungen der Stiftung: Eine übliche „Linienorganisation“ sowie eine ebenso originelle wie ansprechende kreisförmige Organisation, bei welcher das Kind im Mittelpunkt steht. 

In Aarau schreiben die Einwohnergemeinde Aarau sowie die Aargauische Stiftung für cerebral Gelähmte im Herbst 1978 gemeinsam den Projektwettbewerb für eine Schulanlage in der Telli aus. Das GATT-Abkommen ist offenbar noch kein Thema: „Teilnahmeberechtigt sind alle Fachleute, welche seit dem 1. Januar 1978 im Kanton Aargau oder in den Bezirken Olten oder Gösgen des Kantons Solothurn ihren Wohn- oder Geschäftssitz haben.“

In Baden werden die Eltern eingeladen, am 19. Dezember 1978 mit den Schülerinnen und Schülern an einem Laternenumzug ins neue Zentrum im alten Stadtspital teilzunehmen. Der Umzug findet auch – neben einer Spende von CHF 20‘000 durch BBC – in der Tagespresse Beachtung.

Aus dem Schulalltag berichten Dokumente vom Winterlager in Saanen oder die Liste der Schülerbibliothek Baden aus dem Jahre 1978. Im Zentrum Baden ist ein Herr G. Bürge mit seinem Fernsehteam zu Gast. Die Eltern werden so darüber informiert: „Ab 20.3. bis 6.4.1978 wird die Ordnung im Haus nicht immer geregelt sein. Vielleicht kommt ihr Kind einmal verspätet heim.“ Die Stiftung präsentiert sich am Aargauer Fest in Lenzburg zur 175 Jahr-Feier unseres Kantons mit einem Verkaufsstand und einem Informationspavillon. Am 25. September 1978 findet in Baden ein Elternabend zum Thema „Freizeit“ statt.

Im Benziger Verlag erscheint ein „Geschenkbuch der Gruppe Olten“. Der Autor Clemens Mettler schildert auf acht Seiten seine Eindrücke von einem Besuch an der Fröhlichstrasse: „Als ich in dunkler Nacht zum Bahnhof Aarau zurückkehre, mich in den Zug setze, wollen mir nach soviel Fröhlichkeit dieser kleinen, doch so sehr leidgeprüften Gesichter im Schulheim an der Fröhlichstrasse alle die grad und aufrecht gehenden Leute ringsum wie die eigentlich Behinderten vorkommen: soviel Arroganz in jedem gesunden Gesicht.“  

Unser Schüler „Max“ scheint sich nach anfänglichen Verzögerungen prächtig zu entwickeln. Der Schulbericht vom April 1978 hält fest: „Man spürt, dass „Max“ nun richtig schulreif geworden ist ...“ „Ich glaube, „Max“ hat sich in seiner Persönlichkeit so gefestigt, dass er auch eventuelle Rückschläge in der Schule verkraften kann."

Ueli Speich, Stiftungsleiter                                                

Jahresbericht


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